Wasser ist die wertvollste Ressource auf unserem Planeten. Trinkwasser ist das wichtigste Grundnahrungsmittel und unterliegt in Deutschland strengsten Kontrollen. Der Mensch kann 20 Tage ohne Essen überleben, doch höchstens vier Tage ohne Wasser. Ohne Wasser können weder Mensch noch Tier noch Pflanze existieren. Wasser ist Leben.
Menschen aus Hoyerswerda und angrenzenden Gebieten werden durch das Wasserwerk Zeißig, das am 20.03.1952 in Betrieb ging, mit Trinkwasser versorgt. Um dem ständig steigenden Trinkwasserbedarf der zu DDR-Zeiten wachsenden Stadt Hoyerswerda mit 72.000 Einwohnern decken zu können, wurde 1967 eine große Fernleitungsverbindung nach Schwarze Pumpe in das dortige Wasserwerk gebaut. Das Wasser in Schwarze Pumpe wurde zum großen Teil aus Tagebauwässern, den sogenannten Sümpfungswässern, gewonnen und sicherte bis heute überwiegend die Trinkwasserversorgung von Hoyerswerda. Bedingt durch den Kohleausstieg wird der bisherige Partner Schwarze Pumpe bald nicht mehr zur Verfügung stehen.
Um die Trinkwasserversorgung für weitere 70 Jahre sicherzustellen, haben sich sechs Lausitzer Wasserversorger zum „Trinkwasserverbund Lausitzer Revier“ zusammengeschlossen. Ziel des Verbundes sind neue Aufbereitungs- und dezentrale Speicherkapazitäten. Es geht um die Erweiterung der Kapazitäten, um auch für Wirtschaftsansiedlungen gewappnet zu sein, und es geht darum, Reserven zu schaffen, um kurzfristige Bedarfe abzufedern.
Derzeit verfügt das Wasserwerk Zeißig über eine Kapazität von 8.600 Kubikmeter pro Tag. Der Ausbau des Werkes ist eines der wichtigsten Strukturwandel-Projekte aus dem Strategiepapier „LebensEnergieStadt“, welches 2019 in Hoyerswerda mit zahlreichen Projekten erstellt wurde, und das erste, das in die Umsetzung geht. Gefördert wird die Maßnahme durch das Strukturstärkungsprogramm des Bundes.
„Die Maßnahme ist keine einfache. Es müssen tausende Meter Kabel, Schutzrohre und Steuereinheiten verlegt werden und alles korrekt miteinander verbunden sein. Mit der Firma aus Coswig haben wir einen Spezialisten beauftragt, der sich mit solchen komplizierten Vorhaben auskennt“, sagte Wolf-Thomas Hendrich, Geschäftsführer der Versorgungsbetriebe Hoyerswerda GmbH, beim feierlichen Spatenstich am 13. Mai.
Bei der Veranstaltung auf dem Gelände des Wasserwerkes waren zahlreiche Gäste zugegen, die dieses Vorhaben unterstützen, darunter Jörg Mühlberg, Geschäftsführer der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung (SAS), Udo Witschas, Stellvertretender Landrat des Landkreises Bautzen, Torsten Pfuhl, Sprecher der AG „Trinkwasserverbund Lausitzer Revier“ sowie Hoyerswerdas Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh.
Am Nachmittag hatten Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, sich vor Ort über den Trinkwasserverbund und das Bauvorhaben zu informieren und sich auf eine Zeitreise zur Wasserversorgung in der Stadt Hoyerswerda zu begeben. Flankiert wurde das Ganze durch die Kommunikationskampagne „#WHY! – Wandel in Hoyerswerda“, welche auf den Kohleausstieg und Strukturwandel aufmerksam macht und über entsprechende Themen aufklärt.
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