Duschen, Wäsche waschen und Geschirr spülen: In Deutschland verbraucht jede Person rund 127 Liter Wasser pro Tag. Hoyerswerda wurde über Jahrzehnte überwiegend aus Schwarze Pumpe mit Trinkwasser versorgt. Das funktionierte so: Um die Braunkohle im Lausitzer Revier abzubauen, muss zunächst ein Teil des Grundwassers abgepumpt werden. Das aus der Erde gehobene Wasser wird dann so aufbereitet, dass es als Trinkwasser nutzbar ist. Dieser Prozess wurde jedoch immer aufwendiger und die Wasserlieferung nach Hoyerswerda zum 31.12.2022 schließlich eingestellt.
Seit Januar 2023 steht der Wasseranteil aus Schwarze Pumpe also nicht mehr zur Verfügung. Eine Lösung musste her, um die Versorgungssicherheit weiter zu gewährleisten. Hier kommt eines der ersten Strukturwandelprojekte ins Spiel – die Erweiterung des Wasserwerks Zeißig. Hauptziel war es, die tägliche Versorgungskapazität von 8.600 m³ auf 11.500 m³ zu erhöhen. Dies entspricht dem gestiegenen Trinkwasserbedarf von rund 40.000 Einwohnern. Die Arbeiten begannen im April 2022.
Eine stabile Trinkwasserversorgung war während der gesamten Bauphase gewährleistet. In einem nur äußerst geringen Zeitraum von wenigen Wochen im November und Dezember konnte bzw. durfte das Wasserwerk außer Betrieb genommen werden. Hier wurde Trinkwasser der LEAG nach Hoyerswerda zugeführt. Das Arbeiten an den Anlagen war buchstäblich „eine Operation am offenen Herzen“. Das Wasserwerk in Zeißig ist seit Ende Dezember 2022, wie geplant, zur Versorgung der Stadt Hoyerswerda wieder in Betrieb genommen worden. Damit ist in einer anspruchsvollen Bauzeit von April bis Dezember 2022 durchaus Beachtliches geleistet worden.
Die Erweiterung des Zeißiger Wasserwerkes ist Teil des technischen Gesamtkonzeptes der „Arbeitsgemeinschaft Trinkwasserverbund Lausitzer Revier“. Dies ist ein Regionalverbund bestehend aus sechs sächsischen und brandenburgischen Wasserversorgern. Plan ist es, dass mehrere, bereits bestehende Wasserwerke die verschiedenen Kommunen, so auch die Stadt Hoyerswerda, künftig mit Wasser versorgen. Dies soll nicht nur die Trinkwasserversorgung für den privaten Bereich, sondern auch die Brauchwasserversorgung für den wirtschaftlichen Sektor langfristig sichern.
Die Stadtgesellschaft ist auch dazu eingeladen, einen Teil zur Trinkwassersicherung beizutragen: Das Ökoprogramm der Waschmaschine, das Nutzen von Regenwasser oder eines Sparduschkopfs – es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten zum Wassersparen, die wir ohne Komfortverlust umsetzen können.
Träger | Versorgungsbetriebe Hoyerswerda GmbH |
Investition | 3,8 Millionen € |
Förderquote | 92,5 % |
Umsetzung | 2022/2023 |
Gefördert durch | Investitionsgesetz Kohleregion (InvKG) |