Die Lausitz hat eine historische Chance ergriffen: Sie bewirbt sich um den Status des ersten Net Zero Valley Europas. Dieses zukunftsweisende Projekt, das im Rahmen des European Green Deal und durch das EU-Netto-Null-Industriegesetz (Net Zero Industry Act) ermöglicht wird, könnte die Region grundlegend transformieren und hätte entsprechend auch großen Einfluss auf Hoyerswerda.
Doch was genau ist ein Net Zero Valley eigentlich und warum ist die Lausitz dafür prädestiniert?
Den Rahmen bildet das EU-Netto-Null-Industriegesetz (Net Zero Industry Act), welches u.a. schnelle Genehmigungsverfahren und besondere Bedingungen für Null-Emissions-Technologien bietet. Diese Unterstützung soll der Lausitz helfen, die notwendigen Strukturen zu schaffen, um als Modellregion für Klimaschutz zu dienen, dem sogenannten Net-Zero Valley.
Dabei handelt es sich um eine speziell ausgewiesene Region, die sich durch besonders günstige strukturelle und finanzielle Rahmenbedingungen für die Entwicklung und Implementierung von Null-Emissions-Technologien auszeichnet. Ziel ist es, industrielle Aktivitäten so zu gestalten, dass sie keinerlei Treibhausgasemissionen verursachen. Dies wird durch eine Kombination aus erneuerbaren Energien, modernsten Technologien und nachhaltigen Geschäftsmodellen erreicht. Die Lausitz, eine der 41 Kohle- und Energieregionen Europas, hat so das Potenzial, sich von einer fossil geprägten Region zu einem Vorreiter für grüne Energie zu entwickeln.
Die Bewerbung als erstes Net-Zero Valley Europas ist ein visionäres Projekt mit weitreichenden Auswirkungen für die gesamte Region. Kommunen, Wirtschaft, Sozialpartner und Wissenschaft arbeiten länderübergreifend zusammen, um die Lausitz mit der Unterstützung der EU zur führenden Modellregion Europas für Klimaschutz und Strukturwandel zu machen.
In diesem Zusammenhang besuchte Mitte Mai EU-Industriekommissar Thierry Breton die Lausitz und nahm an der Veranstaltung „Wirtschaftstransformation, Net Zero Valley und Digitalisierung“ im Dock³ in Spreetal mit über 150 Gästen teil. Der Besuch erfolgte auf Einladung der Lausitzrunde und des CDU-Europaabgeordneten Dr. Christian Ehler. Neben interessanten Vorträgen wurden auch Ideen zur Umsetzung des Net-Zero Valleys Lausitz mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutiert. Auch SACHSENeins berichtete:
