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Bürgerschaft und Strukturwandel

Wie kann Bürgerbeteiligung im Strukturwandel gelingen? Mit dieser zentralen Frage beschäftigten sich die Teilnehmer der Tagung „Bürgerschaftliches Engagement im Strukturwandel“ am 09. Dezember 2022. Über 30 Bürger, Experten, Entscheidungsträger sowie Vertreter zivilgesellschaftlicher Organisationen kamen in die Brigitte-Reimann-Bibliothek, um miteinander zu diskutieren, wie ein breiteres Verständnis für die Zukunftspläne der Stadt geschaffen und mehr Menschen in die vielfältigen Entscheidungsprozesse eingebunden werden können.

Nach der Eröffnung durch Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh gab es interessante Impulsvorträge.

Nach der Eröffnung durch Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh gab es interessante Impulsvorträge. So gab Thomas Haidan von der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung einen sehr informativen Einblick in die Hintergründe des Strukturwandels. Vom Klimawandel über den Kohleausstieg bis hin zu den gesetzlichen und fördertechnischen Rahmenbedingungen wurde der Gesamtprozess anschaulich erläutert. Eine wichtige Kernaussage dabei war, dass durch die bereitgestellten Strukturfördermittel in den betroffenen Kommunen die Rahmenbedingungen für Wirtschaftsansiedlungen gestärkt werden sollen. Dabei stehen die harten und weichen Standortfaktoren im Fokus. Am Beispiel von verschiedenen Hoyerswerdaer Strukturwandelprojekten, wie bspw. dem Neustadtforum oder dem Lausitzbad, erläuterte Thomas Haidan zudem, wie das Genehmigungsverfahren für die Fördermittel abläuft.

Thomas Haidan von der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung gab einen sehr informativen Einblick in die Hintergründe des Strukturwandels.

In einem weiteren Vortrag erklärte Christoph Biele vom Sächsischen Landeskuratorium Ländlicher Raum e. V. den Simul+Mitmachfonds. Dabei handelt es sich um einen Wettbewerb des Freistaates Sachsen, der die Entwicklung und Umsetzung von Projektideen vor Ort in den sächsischen Regionen unterstützt. Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Unternehmen sowie Städte und Gemeinden aus ganz Sachsen können für ihre Ideen und innovative Konzepte finanzielle Unterstützung erhalten. Da es sich um Preisgelder handelt und nicht um Fördermittel, werden entsprechend keine Eigenmittel benötigt. Hoyerswerda wurde auch hier als positives Beispiel genannt, denn beim diesjährigen Wettbewerb konnten mehrere Akteure mit ihren Ideen überzeugen. So erhielt u.a. die Stadt selbst für ihre Kommunikationsstrategie „#WHY! – Wandel in Hoyerswerda“ im Modul Kommune 100.000 €.

In der anschließenden Gruppenarbeit stieß vor allem das Thema „Rail2L – Die Lausitz am Zug“ auf großes Interesse. Martin Arnhold vom Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) informierte über das Projekt, dessen Kernidee es ist, eine Verlängerung der S-Bahn S 8 zwischen Dresden und Kamenz über Bernsdorf und Hoyerswerda weiter nach Spremberg und Cottbus zu realisieren. Finanziert werden soll das Ganze nach Möglichkeit über das Strukturstärkungsprogramm des Bundes. In einer weiteren Gruppe ging es um das Deutsche Zentrum für Astrophysik (DZA). Prof. Dr. Christian Stegmann und Dr. Maria Krause vom DZA gaben Einblicke in das Projekt und zeigten auf, welch große Chance das Großforschungszentrum für Hoyerswerda und die Region ist. Wo Forschung immer wichtiger wird, ist gute Bildung die Voraussetzung. Passender Weise ist Hoyerswerda in diesem Bereich stark aufgestellt. Und so informierten Evelyn Scholz und Jens Leschner von der RAA Hoyerswerda Ostsachsen in der dritten Gruppe zum Thema „Bildung als Motor“.

Evelyn Scholz und Jens Leschner von der RAA Hoyerswerda Ostsachsen informierten zum Thema „Bildung als Motor“.

Die Tagung hatte für die meisten Gäste vor allem informativen Charakter. Viele interessante und spannende Informationen konnten vermittelt und teilweise Bedenken abgebaut werden. Im kommenden Jahr soll es weitere Termine dieser Art geben, um noch mehr Menschen in Hoyerswerda und der Region zu erreichen.

Viele interessante und spannende Informationen konnten vermittelt und teilweise Bedenken abgebaut werden.

Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Projekts „Offene Werkstatt der Demokratie“ in Kooperation zwischen der Brigitte-Reimann-Stadtbibliothek und der Stadt Hoyerswerda organisiert. Seit Januar 2022 läuft das Projekt der Brigitte-Reimann-Stadtbibliothek Hoyerswerda, „Offene Werkstatt der Demokratie“. Dieses wird durch die Programme Orte der Demokratie vom Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung gefördert.