Die diesjährige Bildungskonferenz im Mai stand unter dem Motto „Hoyerswerda im Wandel: Neue berufliche Perspektiven“. Im Mittelpunkt stand das Gesundheitsfeld, denn Hoyerswerda ist eine Stadt, in der Gesundheit großgeschrieben wird. Im Gesundheitssektor – zusammen mit dem benachbarten und oft verbundenen Sozialwesen – sind mehr als ein Viertel der Erwerbstätigen beschäftigt. Dieser Sektor ist somit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Besondere Highlights ist das breit aufgestellt Lausitzer Seenlandklinikum mit modernster Medizintechnologie, innovative Pflegekonzepte, ein vielfältiges und differenziertes Reha-Angebot und vor allem präventive Maßnahmen in den verschiedenen biografischen Lebensabschnitten. Mit dem Projekt „Aufbau der Gesundheitsregion Lausitz – innovative Medizintechnik als Antriebsmotor“ nutzt das Klinikum zudem die Chancen des Strukturwandels und unterstreicht seine wichtige Stellung als Schwerpunktkrankenhaus in der Region.
Hoyerswerda ist zudem Zentrum mehrerer einschlägiger Berufsausbildungen im Gesundheitsbereich. Neben der BMS – Bildungsstätte für Medizinal- und Sozialberufe und der Medizinischen Berufsfachschule am Lausitzer Seenland Klinikum trägt u. a. das Berufliche Schulzentrum „Konrad Zuse“ des Landkreises Bautzen maßgeblich dazu bei.
Ein Rückblick: Von September bis Dezember 2023 wurden zahlreiche Gespräche mit Akteurinnen und Akteure im Gesundheitsfeld in Hoyerswerda geführt. Bereits zuvor gab es Verbindungen untereinander, doch sie wurden noch nie systematisch erfasst. Das lokal-regionale Gesundheitsnetzwerk wurde dokumentiert, um die Verbindungen sichtbar zu machen und weiter zu stärken. Dabei wurden sowohl die Akteure betrachtet, die helfen, dass Menschen wieder gesund werden, als auch diejenigen, die dazu beitragen, dass Menschen gesund bleiben. Darüber hinaus wurden auch diejenigen in die Analysen einbezogen, die das dafür notwendige Personal qualifizieren und ausbilden. Nach den Gesprächen wurden die gesammelten Informationen aufbereitet und präsentiert. Das Ergebnis war ein wissenschaftliches Papier, das insbesondere Fragen zur Bildung im Gesundheitsfeld beleuchtet.
Eine zentrale Erkenntnis ist, dass das erweiterte Gesundheitssystem in Hoyerswerda vielfältig und stark ausdifferenziert ist. Nach einem ersten Treffen aller befragten Akteure im Februar 2024 begann eine gemeinsame Arbeitsphase. Ziel war es, aus dem Netzwerk heraus Beiträge für die Bildungskonferenz vorzubereiten, die die Schnittstellen zwischen Bildung und Gesundheit veranschaulichen. Dabei sind neben Fachvorträgen und Diskussionsrunden vor allem Präsentationen von sechs Berufen im Gesundheitsfeld entstanden.
Welche Schritte folgen nun? In einem Nachbereitungstreffen zur Konferenz entschieden sich die Akteure, das Thema der Nachwuchssicherung im Gesundheitsfeld gemeinsam weiter zu vertiefen. Ziel ist die Entwicklung, Begleitung und Optimierung eines sektorbezogenen Berufsorientierungssystems. Gemeinsam möchte das Netzwerk einen konkreten Maßnahmenplan entwickeln, der die Berufsorientierung von Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8 aller Schulformen in den Fokus nimmt. Übergeordnetes Ziel ist die Abdeckung regionaler Bedarfe an Fachkräften im Gesundheitssektor durch Ausbildung. Zeitnah sollen alle beteiligten Akteure im Gesundheitsfeld eine Mitwirkungserklärung unterschreiben, die die Grundlage des gemeinsamen Arbeitens bildet.
Zusammenfassung der Rechercheergebnisse: Gesund bleiben & Gesund werden in Hoyerswerda (PDF)